24. Juni 2024 Tiere & Natur, Tiere

Hilfe für bedrohte Nager: Hamster-Station wird vergrößert

In der Aufzuchtstation für Feldhamster in Langgöns können künftig noch mehr Feldhamster untergebracht werden. Sie sollen sich hier paaren und für gesunden Hamster-Nachwuchs sorgen. Der wird anschließend ausgewildert.

Auf den Feldern bei Langgöns und Pohlheim in Mittelhessen leben Feldhamster. Das ist eine große Ausnahme, denn Feldhamster sind in Deutschlands vom Aussterben bedroht. Doch auch in Hessen brauchen die Nager Hilfe, um weiter zu überleben. Deshalb gibt es in Langgöns eine Aufzuchtstation für Feldhamster. Jetzt hat die Aufzuchtstation ein neues Gebäude für mehr als 200 Feldhamster bekommen.

Zwei Menschen halten Boxen mit Hamstern in die Kamera.
Zur Eröffnung des neuen Gebäudes der Aufzuchtstation in Langgöns: Landwirtschaftsminister Ingmar Jung und die Leiterin der Station, Julia Heinze. (Bild: HMLU)

Warum sind Feldhamster bedroht?

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Feldhamster gab es früher häufig und sie galten in der Landwirtschaft regelrecht als Plage. Denn Feldhamster fressen, was auf den Feldern wächst, zum Beispiel Getreide oder Rüben und Kartoffeln.   Diese Lebensmittel werden auch Feldfrüchte genannt. Und damit der Weg zum Futter nicht so weit ist, graben sie ihre unterirdischen Wohnungen mitten im Feld.

Diese Lebensweise war früher gut möglich, denn auf vielen kleinen Feldern wurden viele verschiedene Feldfrüchte angebaut, die nacheinander abgeerntet wurden. Heute jedoch dauert die Ernte eines riesigen Feldes mit modernen Landmaschinen nur wenige Stunden. Ausgerechnet, wenn beim Feldhamster die Jungtiere da sind, gibt es für ihn nichts mehr zu futtern und die Hamsterbacken bleiben leer.

Wie Naturschutz und Landwirtschaft dem Hamster helfen

Warum brauchen Feldhamster Schutz?

Das erklärt Biologin Melanie Albert im Interview.

In Langgöns und Pohlheim haben sich Menschen aus Landwirtschaft und Naturschutz zusammengetan, um den Feldhamstern zu helfen. Viele Landwirtinnen und Landwirte machen mit und lassen einen Teil ihrer Ernte auf dem Feld stehen.

Zugleich sorgen die Leute von der Aufzuchtstation dafür, dass sich die Feldhamster aus Langgöns mit den Feldhamstern aus Pohlheim paaren. Das tun sie nämlich nicht von alleine, weil sie sich gegenseitig nicht gut erreichen können. Die neugeborenen Hamster werden geimpft und sicher aufgezogen.

Erst wenn die kleinen Hamster groß sind, werden sie wieder in den Feldern ausgesetzt. Nach der Auswilderung beobachten die Tierschützerinnen und Tierschützer die Tiere weiterhin. So wissen sie auch in Zukunft, wie es den Tieren im Freien geht. Ziel ist es, dass wieder mehr Feldhamster in freier Wildbahn in Hessen leben können.

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